Beschreibung

HANDWERKSKUNST IN VOLLENDUNG

Die Armbanduhr Regulateur 1920 erfreut ihre Besitzer mit herausragender Optik, edlen Materialien, beeindruckender Handwerkskunst und funktionaler Perfektion − eben ein Meisterstück aus der Manufaktur Erwin Sattler. Dabei verschreibt sich der Zeitmesser auch der Historie der Uhrmacherei und Beispielen ihrer charakteristischen Merkmale und Errungenschaften.

Highlights:

  • Antikes Taschuhrwerk von 1920
  • Massives Gehäuse in 750er Roségold
  • Zifferblatt und Uhrwerk guillochiert bzw. skelettiert

Technische Daten:

Gehäuse 750er Roségold, massiv, Ø 49 mm,
Anstösse mit verschraubten Stegen, Gravur im Gehäuseboden, Lünette und Boden mit Zentralgewinde
Gewicht 95g nur das Gehäuse
Gläser Zwei gewölbte und entspiegelte Saphirgläser im Boden und Deckel
Dichtigkeit Wasserdicht bis 5 bar
Uhrwerk Antikes Taschenuhrwerk aus dem Jahr 1920, Sattler Kaliber ES06,
guillochiert und skelettiert
Gangdauer 36 Stunden
Armband Handgenähtes Vollumbug-Lederband, echt Alligator, Drucktastenfaltschließe aus massiv Rosegold mit Sattler Logo, Bandbreite 24mm
Rubinlager 16
Zifferblatt Massives Silberzifferblatt, nummeriert, guillochiert, Regulatoranzeige, „Kleine Sekunde“ bei der „12“
Zeiger Von Hand bombiert und gebläut
Krone Massivgold mit graviertem Sattlerzeiger
Limitiert und nummeriert auf 60 Stück.

Der Grund für diese Anordnung ergibt sich aus dem Zweck, welchen die majestätisch wirkenden Zeitmesser − von Fachleuten schlicht und einfach Regulator genannt − im frühen 20. Jahrhundert erfüllten. In Sternwarten, Observatorien, Zeit-Zentralen oder Uhrenfabriken besaß die Stundenindikation eine untergeordnete Bedeutung. Im Zentrum des uhrmacherischen Interesses stand die Sekunde, „secunda diminutiva pars“, der zweite verminderte Teil des Ganzen oder 86.400-ste Teil eines mittleren Sonnentags. Ihn galt es möglichst präzise zu bewahren. Es gab noch keine elektronischen Zeitwaagen, wie sie heute in Uhrenateliers zur Anwendung kommen. Als Zeitnormal dienten Astronomen und auch Regleuren extrem genau gehende Präzisionspendeluhren. Per Auge verglichen sie deren Sekundenzeiger mit dem der zu regulieren den Taschen- oder Armbanduhr. Diese Aufgabe erforderte höchste Konzentration und eine freie Sicht auf die aktuelle Sekundenanzeige, einmittig positionierter Stundenzeiger wirkte mehr als störend. Darum verbannten ihn findige Konstrukteure aus dem Zentrum und positionierten ihn meist bei der „6“ − die Entstehung des Regulator-Zifferblatts. In der erfolgreichen Zeit der 1920er Jahre entstand im Westschweizer Jura bogen ein klassisches, sehr hochwertiges Handaufzugswerk mit elegant geschwungenen Brücken und Kloben sowie sichtbaren Aufzugsrädern in Lépine-Bauweise. Charakteristisch für diese Bauart ist, dass sich die Aufzugskrone im rechten Winkel zur Unruh und auf einer Linie mit der kleinen Sekunde befindet. Dieses ausgesprochen rare Kleinod aus dem Goldenen Jahrzehnt der Schweizer Uhrmacherei nutzt die Manufaktur Erwin Sattler heute, im Rahmen des 60-jährigen Bestehens, für eine Jubiläums-Armbanduhr der ganz besonderen Art. Ein Uhrwerk aus den 1920er Jahren, ein Regulator-Zifferblatt in Anlehnung an die Präzisionspendeluhren − diese beiden Charakteristika wirken als Namensgeber des Regulateur 1920. Er beeindruckt mit seinem 49 Millimeter großen, 90 Gramm schweren und bis zu fünf bar Wasserdruck dichten, massiven Goldgehäuse. Die Faszination des Zeitmessers liegt in seinen zahlreichen Details. Auf dem Zifferblatt aus massivem Silber geben manuell bombierte und gebläute Zeiger über Sekun den, Minuten und Stunden Auskunft. Kunstvolle Linien und Formen verleihen dem Antlitz der Armbanduhr eine ganz besondere Optik, denn Jochen Benzinger, ein wahrhafter Meister seines Fachs, guillochiert jedes Exemplar von Hand.

Das seit vielen Jahrhunderten bekannte Guillochieren steht für das Anbringen verschlungener geometrischer Figuren auf Metall. Diese Technik ermöglicht neben einer subtilen Formensprache auch eine ungemeine gestalterische Vielfalt. Das Verfahren erfolgt auf maschinelle Weise, wobei der Guillocheur die Gravierwerkzeuge mit Hilfe komplexer mechanischer Getriebe von Hand steuert. Bei dieser besonders aufwendigen Graviertechnik kennt die Fülle ornamentaler Verzierungen fast keine Grenzen. Heute verstehen sich nur noch wenige kunstfertige Handwerker auf das Bedienen der kap riziösen Werkzeuge. Bereits das Einrichten und Zentrieren des Rohlings erfordert viel Geduld. Jeden der vielen „Fäden“ muss der Guillocheur einzeln mit absolut gleichbleibendem Abstand ziehen. Aus diesem Grund bedarf das Muster vorab genauer Überlegung, um sich am Ende zum stimmigen Ganzen zusammenzufügen. Mit zunehmender Zahl an Strukturen wächst auch der Schwierigkeitsgrad. So heißt es bei der Kreation eines Zifferblatts oder im Fall des Regulateur 1920 auch der Werksplatine, den Stichel immer wieder von Neuem anzusetzen − bis zur Vollendung des erdachten Musters. Die aufwendige, doch äußerst lohnenswerte Bearbeitung des Zeitmessers ist mit der Guillochierung von Zifferblatt und Werksplatine noch nicht beendet. Durch den Saphirglas-Sichtboden auf der Unterseite zeigt sich der tickende Mikrokosmos in seiner ganzen Schönheit. Dort entdeckt der Betrachter eine rar gewordene Skelettierkunst, ebenfalls ausgeführt von Jochen Benzinger. Für die faszinierenden Aussparungen und die daraus entstehenden, filigranen Formen benötigt der Handwerker sehr viel Zeit und Muse: Zunächst markiert er die Umrisse des geplanten Skeletts mit einer Nadel. Nach dem Anbringen feiner Bohrungen entfernt er das überflüssige Material mit einer speziellen Säge. Weitere Schritte gelten dem Anglieren der Kanten sowie dem Gravieren der Oberflächen.

Hervorstechende Merkmale guter Handarbeit sind extrem sorgfältig ausgearbeitete Winkel. Connaisseurs bemessen die Qualität beispielsweise an der eingezogenen, vorsprin genden oder abgerundeten Ecke. Selbst die besten com putergesteuerten Fertigungszentren können nicht mit der handwerklich ausgeführten Kunst mithalten. Der Skeletteur muss bei seiner Arbeit stets darauf achten, dass die Festigkeit der Brücken und Kloben erhalten bleibt. Dafür sind genaue Kenntnisse der Struktur mechanischer Uhrwerke und des Kraftflusses im Getriebe unabdingbar. Obwohl das Kaliber ES06 des Regulateur 1920 mit nur 1/1.000.000.000 PS läuft, verlangen die unabänderlichen Gesetze der Mechanik nach strikter Beachtung. Uhrenliebhabern mit wachem Blick fällt bei der Jubiläums-Armbanduhr sofort die Anordnung der Aufzugs- und Zeigerstellkrone bei der „6“ ins Auge. Dies ist zum einen der bereits erwähnten Lépine-Bauweise des Uhrwerks geschuldet, zum anderen dient die ungewöhnliche Positionierung der Schonung der kostbaren Manschetten und der Ergonomie sowie dem Schutz der Aufzugswelle vor dem Verbiegen. Erfahrene Besitzer von Handaufzugsuhren nehmen sie zum Spannen der Zugfeder vom Handgelenk, denn so wird das Drehen zum Hochgenuss − beim Regulateur 1920 auch dank der massivgoldenen Krone in Gestalt der Muttern der Erwin Sattler Präzisionspendeluhren. Das bedeutende historische Uhrwerk bietet bei voll gespannter Zugfeder rund 36 Stunden Gangautonomie. Zu den Qualitätsmerkmalen des Schmuckstücks gehören auch ein Rücker-Mechanismus mit selbst entwickelter, gefertigter und finissierter Schwanenhals-Feinregulierung sowie eine feine Breguetspirale mit hochgebogener Endkurve und einem dreifach verschraubten Minutenradchaton. Die äußere Ausstattung des tickenden Meisterwerks vervollständigen ein handgenähtes Alligatorlederarmband und eine massivgoldene Drucktasten-Faltschließe.